Sonntag, 25. Oktober 2015

Genuss


Ruhe, Stille, Sofa und eine Tasse Tee geht über alles.Theodor Fontane







Ganz alltägliches wird hier schnell zu einer minuziös geplanten Handlung. Ich bin zwar kein Profi in dem Sinne, ich trinke morgens meinen Tee genauso aus dem Beutel, wenn es schnell gehen muss. Aber habe ich Zeit, nehme ich mir Zeit. Ein bewussterer Umgang mit dem, was wir in uns eintrichtern ist immer mehr von Bedeutung. Ich filtere mein Wasser, koche es ab, um es schließlich auf 70 Grad abkühlen zu lassen. Dann wird der Tee, hier ein Genmaicha, aufgegossen. Eine Minute ziehen lassen und dann in die Tasse füllen. Der Tee eignet sich für einen mehrmaligen Aufguss. Wer glaubt, da schmecke man keinen Unterschied, der irrt. Den schmecke selbst ich, wo ich von mir doch behaupte, zwar die feinen Dinge zu mögen, aber eher ein Geschmackslegastheniker zu sein. 
Aber rein aus ästhetischen Gründen ziehe ich diese Prozedur dem-Teebeutel-mit-heißem-Wasser-gießen bei Möglichkeit vor. Denn immerhin kann ich hier die schönen Glaswaren von Paper&Tea und den japanischen Keramikbecher, welchen ich von meinen Freunden geschenkt bekam, würdevoll nutzen. Zudem muss langsam der Tee aus Berlin aufgebraucht werden, der Geschmack ist so vergänglich wie eine Mohnblüte in der Vase.

Jan

Dieser Post wurde nicht gesponsort, ich habe mir alles selbst zugelegt!

1 Kommentar:

  1. Außerdem machen wie Du schreibst solche Prozeduren Sinn - gewinnen an Bedeutung um zu entschleunigen. Du Genießer Du!!

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